Zum ersten Mal auf einer Record Release Party bin ich bei Haiyti. Gefühlt 400 deutschsprachige, männliche Rapper eröffnen die Show in der Kantine Berghain. Ich kenne nur den letzten: Caramelo, er liebt die Fraaaauuuuunnnn.
Haiyti lässt sich ein bisschen bitten, ist ganz durchgeknallte Künstlerin in schneeweißer Perücke und Silber. Es regnet viel, wird viel geweint scheinbar auf ihrem neuen Album. Die Musik eine Mischung aus HipHop, Trap und Schlager. Muss man sich drauf einlassen können.
Ich will, dass es regnet als wär es eine Träne und es tanzen die Tropfen über einem Mercedes.
Haiyti – Ich will dass es regnet
Die Lyrics, echte Lyrics. Lyrisch. Beste Line zum Helene Fischer Trap Beat:
„Doch diesmal will ich, dass ihr für mich weint heute Nacht. Ich will, dass ihr tanzt in der eiskalten Stadt.“
Haiyti – Heute Nacht
Wahnsinns Performance mit vielen doppelbödigen Botschaften und ohne Patzer. Der Zerrüttung des Stadtkinds in futur 2. Den Schmerz wegtanzen, wegfeiern. Aber er ist da, der Schmerz in Haiyti und wir feiern dazu, weil wir es fühlen.
Das Konzert ist schnell vorbei, ganz Sales-Veranstaltung gibt’s die Zugabe am Merch-Stand. Es ist auch Haiytis erster Record-Release.
Leider blieb ich die einzige, die „Street“ performt, aber im Anschluss gab’s noch sehr tanzbaren House. Mit der Zeit wird der immer billiger. Rausschmeissermusik.
Beim Tanzen bin ich immer: muschiviert.